Im Tempel

Mich zieht es tief in meinen Tempel.

Ich stehe im Atrium und schließe alle Fenster.

Kein Licht dringt nun mehr hinein.

 

Ich entzünde tausend Kerzen und ziehe mich immer weiter zurück.

In meinen Heiligsten aller Räume.

 

Kristallicht auf buntem Mosaik.

Flackerndes Feuer und wohltuende Öle.

Ich bade mich in einem Duft aus Orangenblüten, Kakao und Weihrauch.

 

Ich summe meinen Schmerz bis er sich vollständig umarmt und angenommen fühlt.

Das Summen wird lauter und der UrTon der Schöpfung durchdringt mich.

Ich durchdringe mich selbst.

 

Das Außen hat nie existiert.

Hier Drinnen.

Dort, wo es so unglaublich zuhause und sicher ist.

 

Hier ist mein Anker der Schöpfung.

Hier ist meine Heilige Quelle.

Hier gebe ich mich dem Fließen der Großen Mutter hin.

Ich ehre meinen Tempel und heiße mich selbst willkommen.

 

Denn dies ist mein Reich.

Mein Wille geschehe.

Wie im Innen - so im Außen.

 

Liebe und Kraft entspringen genau hier.

Ganz tief in meinem Tempel.

Hier bin ich Königin.

 

 

 

 

 

 

 

 

Text: Sarah Antonia Schneider

Photo: Itzel Gonzalez Lara on Unsplash